Vergangenes Schuljahr baute die Schulgarten-AG unter der Leitung von Birgit Müller ein Insektenhotel als Nistenhilfe für Wildbienen aus Paletten. Das Dach ist noch nicht ganz fertiggestellt. Es soll noch mit Dachbegrünung versehen werden. Im Oktober 2021 bastelte die Natur-AG, welche von Diplombiologin Monika Schütz geleitet wird, zwei kleine Nisthilfen, die sie stolz im Insektenhotel platzieren.
Ende September ging die Natur-AG auf Libellenfang am Gartenteich. L. hält eine Große Heidelibelle. Die Blaugrüne Mosaikjungfer war zu schnell und ist leider entwischt. Diese beiden Arten pflanzen sich im Teich fort und vermutlich noch ein paar andere Kleinlibellenarten.
Seit dem Schuljahr 2019/20 bietet die Kleebachschule im Rahmen der Ganztagsbetreuung eine Natur-AG an, die von Diplom-Biologin Monika Schütz geleitet wird. Mit Beginn des neuen Schuljahrs sollen von den Kindern in der Natur-AG mehrere Bruthilfen für Wildbienen angefertigt werden. Die Wildbienen brüten gerne in löchrigem Holz. Stadtförster Kriep hatte dafür mehrere Baumstammstücke von verschiedenen Baumarten bereitgestellt.
Während der Natur-AG, die von Diplom-Biologin Monika Schütz geleitet wird, werden die Holzstücke zuerst auf die passende Größe zurechtgesägt. Wenn diese Arbeit getan ist, bohren die Kinder mehrere Löcher in die Stammstücke, in die die Wildbienen später Pollen als Futter für den Nachwuchs eintragen. Anschließend legen sie ihre Eier darauf ab und verschließen die Löcher mit Lehm oder anderen Materialien, damit sich die Brut geschützt entwickeln kann.
Bevor es losgeht, erklärt und zeigt Monika Schütz den Kindern, wie man sicher und verletzungsfrei mit dem Fuchsschwanz und der Bügelsäge umgeht und richtig damit arbeitet. Die Kinder setzten alles Gehörte vorbildlich um.
„Ich säge sehr gerne“, sagt Leo begeistert und legt sich ordentlich ins Zeug, um seinem Ziel näher zu kommen, eine schmale Scheibe von einem Baumstammstück abzusägen. Das wird mehrere Stunden dauern, das ist allen klar. Drei Mädchen machen Teamwork und wechseln sich beim Sägen ab. „Guck mal, so tief sind wir schon!“ Sägen ist anstrengende Arbeit; immerhin wiegen die Holzstücke um die fünf Kilogramm. Lian inspiziert kritisch seine Handflächen, ob sich vielleicht Blasen gebildet haben – nein, sieht nicht so aus. Ein anderer Junge raspelt die Rinde flach, damit die runden Stammstücke beim Sägen nicht so stark rollen, ein paar Mädchen schleifen über die Oberflächen und freuen sich, wie angenehm glatt sie sich danach anfühlt.
Schnell wird noch ein kleines Dankeschön an Hr. Kriep geschrieben, dann ist die AG-Stunde auch schon um. Aber nächste Woche geht es ja wieder weiter.
Am 12. März fliegen im ersten Frühling am neuen Standort schon die ersten Bienen.
Am Fuße der ehemaligen Kreisabfalldeponie Allendorf/Lahn herrscht reges Treiben: Ein großer Schilfmattenzaun wird ausgerollt, Gartenscheren weitergereicht, Bast geflochten. Insgesamt 18 Drittklässler und ihre Lehrerin machten sich im Rahmen der Projektwoche der der Kleebachschule unter dem Motto „Tier- und Umweltschutz“ bereit, um das alte Wildbienenhaus vom Schiffenberger Tal mit neuem Nistmaterial zu versehen. Alle sind hoch motiviert und voll konzentriert. Elke Hochgesand und Monika Schütz von der Nabu-Ortsgruppe Gießen begleiten den Projektbeginn mit fachlichem Knowhow, heißt es in einer Pressemitteilung des Nabu. Dies geht einher mit dem von Allendorfs Ortsvorsteher Thomas Euler initiierten Bienenweidenprojekt.
Die Gruppe musste genau hinschauen und entscheiden, welche der alten Materialien erhalten bleiben können. In die alten Baumscheiben mit Bohrlöchern hatten bereits einige Wildbienen ihre Nester gebaut, obwohl das Bienenhaus erst seit Kurzem dort stand. Belegte Holzstücke wurden belassen, leere jedoch aussortiert. "Wenn Risse und Sprünge im Holz sind, kann leicht Feuchtigkeit eindringen und die Bienenbrut verschimmelt", erläutert Elke Hochgesand. Und Monika Schütz fügt hinzu: "Es heißt zwar immer Bienenhotel, aber das ist genau genommen falsch. Bienennisthilfe wäre der treffendere Ausdruck." Die Bienen legen ihre Eier ab und tragen Futter für die Larven ein, damit der geschlüpfte Nachwuchs sich zur fertigen Biene entwickeln kann.
Zwei Stunden werkeln die Schüler an den neuen Füllmaterialien. In mehreren Gruppen werden kurze Schilfbündelrollen aus dem alten Zaun geschnitten, Bastschnüre zum Zusammenbinden geflochten, hohle und gefüllte Pflanzenstängel sortiert und abgelagerte Brombeertriebe geglättet. Da ein großer Teil der Wildbienen im Boden brütet und offene Bodenstellen in der Landschaft sehr selten vorkommen, wurde zudem eine große Eisdose als Sandkiste vorbereitet. Damit Wildbienen im Boden nisten können, müsse der Sand nicht nur grabfähig sein, sondern auch gewisse "Klebeeigenschaften" haben, sonst falle die gegrabene Brutröhre zusammen.
Nach einem 25 minütigen Fußmarsch zum ehemaligen Deponiegelände in Allendorf stärkten sich die Kleebachschüler:innen zunächst einmal, um genügend Power für ihren Einsatz für den Naturschutz zu haben. Anschließend hörten sie der Begrüßung durch Ortsvorsteher Thomas Euler, der Vorstellung aller Anwesenden und den Ausführungen von Markus Staab vom Fachdienst Abfallwirtschaft, der einige wichtige Verhaltenshinweise für das Deponiegelände gab, gespannt zu. Für seinen unermüdlichen Einsatz für die Bienenschutzmaßnahmen auf dem ehemaligen Deponiegelände überreichte der NABU Gießen Thomas Euler ein kleines Dankeschön.
Obwohl die Grundschüler:innen der 2. und 3. Klasse schon sehr viel über den Nutzen von Honig- und Wildbienen wissen, können aufgrund eines 100€-Gutscheins der Firma REVIKON, überreicht von Daniel Beitlich, Sachbücher zum Thema Bienen und Insekten für die Bücherei angeschafft werden. Schließlich möchten die Naturschützer Experten auf diesem Gebiet werden und auch im Schulgarten weitere Maßnahmen zum Schutz von Wildbienen ergreifen.
Nun konnten die Kleebachschüler:innen es aber kaum noch erwarten die Sand-Samen-Mischung auszubringen. Damit der Samen gut keimen kann, bewässerte die Freiwillige Feuerwehr die Fläche mit einem Sprühregen. Die beiden Umweltdezernentinnen Gerda Weigel-Greilich (Stadt Gießen) und Christiane Schmahl zeigten große Freude über das Engagement der kleinen Umweltschützer:innen.
Um den mit der Wildblumenwiese und den Pflanzen in der unmittelbaren Umgebung des Geländes angelockten Wildbienen geeignete Nistplätze anbieten zu können, wurde außerdem das vormals auf dem Schiffenberg beheimatete Insektenhotel auf dem Deponiegelände aufgestellt. Die Aufgabe der Kleebachschüler:innen wird eine neue Bestückung mit geeignetem Material sein. Die Zeit nach dem Einsäen wurde noch rasch für einen ersten Blick auf das nächste Projekt genutzt. Unter fachkundiger Anleitung von Roland Hels, ehemalige NABU Ortsgruppe Allendorf, Monika Schütz, 2. Vorsitzende NABU Gießen und der Diplom-Biologin Elke Hochgesand erhielten die Grundschüler:innen erste Informationen zur Vermehrung der Wildbienen. Dafür zeigte Frau Schütz den Kindern einen ausgehöhlten Pflanzenstängel mit mehreren Nistkammern.
Mit den Marianne Arndt aus der Klasse 4 der Kleebachschule am Allendorfer Dorffest gesammelten Spenden zugunsten von Insekten, wurde Mitte April ein Insektenbeet im Schulgarten angelegt. Nachdem die Kinder tatkräftig die Grasnarbe entfernt haben, wurde der Boden umgegraben. Zusammen mit ihrer Mutter hat Marianne zahlreiche insektenfreundlichen Stauden und Bienenweiden ausgewählt und einen Pflanzplan erstellt. Anschließend wurden die Pflanzen bei der Baumschule Rinn und der Gärtnerei Engelhardt gekauft. Sichtlich erfreut über die Idee der Grundschülerin spendete die Baumschule Rinn einen Teil der Pflanzen. Auch Mariannes Oma ließ sich zu einer weiteren Spende in Form von Stauden hinreißen. Neben den Pflanzungen wurden Teile des Beets als Saatstreifen für einjährige insektenfreundliche Blumen genutzt. Ein Gießdienst in den Osterferien sorgte für eine ausreichende Wasserzufuhr. Nun sind alle gespannt auf die ersten Blüten und die Beobachtung der Insekten.